Das Kloster Mildenfurth


Einst begründete das Kloster Mildenfurth im heutigen Wünschendorf ein blühendes kirchliches, kulturelles und wirtschaftliches Zentrum. Aus Flößerei, Silberbergbau und Landwirtschaft schöpfte das Ordenshaus seinen Reichtum. Gründen ließ das Prämonstratenser-Chorherrenstift im Jahre 1193 Vogt Heinrich II. von Weida, genannt der Reiche.
Gemeinsam mit der Veitskirche in Wünschendorf, der Osterburg in Weida und den freigelegten Überresten des Frauenklosters im Wünschendorfer Ortsteil Cronschwitz bildet Mildenfurth den Ursprung des Vogtlandes, eines einst weit reichenden Herrschaftsgebietes östlich der Saale, an dessen Folgegeschichte noch heute zahlreiche Sehenswürdigkeiten in Ostthüringen und darüber hinaus in Sachsen, Oberfranken und auch in der Tschechei erinnern.

(Foto: Dr. Jürgen Zehe)


(Foto: Dr. Jürgen Zehe)
Mit der Reformation verlor das Kloster Mildenfurth an Bedeutung. Ab 1617 wurde es als Jagdschloss, später als Kammergut genutzt. Umbauten, Zweckentfremdung und Leerstand in den folgenden Jahrhunderten ließen das Bauwerk zusehens verfallen. Seit einigen Jahren ist die Denkmalpflege des Landes Thüringen bemüht, die alten Mauern zu sichern, Verschüttetes freizulegen, begehbar und betrachtbar werden zu lassen.
Mit dem Bemühen einiger Wünschendorfer, insbesondere des Arbeitskreises Kunst und Kultur "Kloster Mildenfurth" werden die mächtigen steinernen Zeugnisse der Vergangenheit wieder wesentlicher Bestandteil des Gemeindelebens. Nicht nur das Künstlerehepaar Volkmar und Marita Kühn, das in einem liebevoll umgebauten Stallgebäude seinen Wohn- und Arbeitssitz im Klostergelände hat, fühlt sich als Arbeitskreismitglied eng mit der historischen Stätte verbunden.


(Foto: GV Wünschendorf/E.)



(Foto: Dr. Jürgen Zehe)

Auch ein weiterer Wünschendorfer Künstler, Thomas Schulze, der Weidaer Gymnasiumsdirektor Jochen Bauer und Thomas Winkler aus dem Gemeindeamt opfern gern manche Stunde für neues Leben in den alten Klostermauern. Zu den "Tagen des offenen Denkmals" in jedem Jahr Anfang September ist es deshalb frei zugängig.
Am Gründungstag des Klosters, am 8. September, wird alljährlich zum Ökumenischen Gottesdienst und zum Klostergartenfest nach Mildenfurth eingeladen.

Auch Konzerte, Theateraufführungen und Buchlesungen haben längst einen festen Platz im Programm des Arbeitskreises für die derzeitige Benutzung des Klosters. Das kleine Tonnengewölbe lädt regelmäßig zu Ausstellungen neuzeitlicher bildender Künstler ein. Im Klostergarten und im benachbarten Atelier haben Plastiken von Volkmar Kühn ihren ständigen Platz. Näheres hierzu entnehmen Sie bitte dem Veranstaltungsplan.


(Foto: Dr. Jürgen Zehe)



(Foto: GV Wünschendorf/E.)

Vieles gibt es inzwischen in Mildenfurth wieder zu entdecken: Geschichte, Kunst, Natur. Und viele Wege führen heute wieder nach Mildenfurth: regelmäßige Tourismusexkursionen, der Radwanderweg von Gera über Wünschendorf nach Weida, oder der ganz individuelle Besuch vorbei am freigeschachteten Refektorium mit Plastiken von Volkmar Kühn, durch das Atelier des Künstlers in den Klostergarten und in die alten Mauern aus den Urzeiten des Vogtlandes.